»Alles ist unwirklich und entrückt. Auch Vollmers Musik schillert in einer reichlich überdrehten Harmonik, was Kirill Karabits mit der hellwachen Weimarer Staatskapelle sensibel herausarbeitet. (…) Denn selbst in dieser Welt der schiefen stilistischen Zitate, der schreienden Plakativität und des plärrenden Mickey-Mousings entfaltet die Musik eine emotionale und manipulative Kraft.«
(DIE ZEIT, 10.05.2019, Hannah Schmidt)
»Es gibt syllabische Musik, die sich der deutschen Prosodie bisweilen sperrt, disharmonische Musik für den Hintergrund und anspielungsreiche Fundusmusik aus der Geschichte: von Bigband bis Country, von Bach-Suiten über Gospel bis Polka-Pop. (…) Auch im totalitär klingenden Schluss («Jeder hat ein Recht auf deinen Gedanken») zeigt der Chor eine beeindruckende Leistung. (…) Der Circle ist bunt und poppig, glamourös und sexy.«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.05.2019, Christiane Wiesenfeldt)
»Generalmusikdirektor Kirill Karabits und die Staatskapelle werfen sich schwungvoll auf die Partitur. Regisseurin Andrea Moses erzählt die Geschichte stringent auf der von Raimund Bauer angenehm sparsam möblierte Bühne.«
(MDR Kultur, 05.05.2019, Uwe Friedrich)
»Andrea Moses hat ihre Inszenierung sehr virtuos, sehr handwerklich sauber auf die Bühne gebracht. Kirill Karabits hat die Staatskapelle sehr gut im Griff. Sayaka Shigeshima als Mae, Heike Porstein als Annie, Oleksandr Pushniak als Mercer muss man erwähnen, Jörn Eichler als Francis und Ray Chenez als Kalden – die machen das alle sehr gut, die werfen sich da voll rein, das ist in der musikalischen Umsetzung wirklich gut gemacht.«
(Deutschlandfunk Kultur, 04.05.2019, Uwe Friedrich)
»Ludger Vollmers Musik ist durchgängig theaterwirksam und lebendig. Sie amalgamiert flott den längst eigenständigen globalen Internetklang, der es als Mahnung (und als Störung) längst zu einem Stammplatz auch vor und in jede Opernvorstellung geschafft hat. (…) Beeindruckend, wie Kirill Karabits die Staatskapelle durch diese, nicht avantgardistische, aber eklektizistische Klangmelange steuert.«
(Die deutsche Bühne, 05.05.2019, Roberto Becker)
»Die Oper spitzt – wie auch das Buch – gesellschaftliche Entwicklungen im digitalen Zeitalter wie etwa totale Überwachung und Optimierungsdrang zu, bis sie in Katastrophen enden. ... In der Oper sieht sich der «Circle» genannte Großkonzern irgendwann als gottgleiche Instanz. ... Bei aller Gesellschaftskritik hat die Oper durchaus komische Momente.«
(dpa, 05.05.2019)
»Komponist Ludger Vollmer machte daraus eine Oper, die in Weimar als ätzende und zeitgemäße Sekten-Satire rundum überzeugt. (…) Regisseurin Andrea Moses findet dafür packende, bisweilen optisch überfordernde Bilder (…) Eine grandiose Leistung des Deutschen Nationaltheaters Weimar, des Dirigenten Kirill Karabits, der 24 Solisten und des viel beschäftigten Chors.«
(Bayerischer Rundfunk, 05.05.2019, Peter Jungblut)
»Kirill Karabits und die Staatskapelle fremdeln kein bisschen mit dieser Opernnovität, zumal Vollmer seinen Ehrgeiz auch nicht in die Neuerfindung oder avantgardistische Raffinesse gelegt hat. Er ist aber dem ganz verschieden klingenden digitalen Grundrauschen der Welt von heute, das Stille und Besinnung auf sich selbst verhindert, oft dicht auf der Spur.«
(Ostthüringer Zeitung, 06.05.2019, Joachim Lange)
- Stefan Lano (Musikalische Leitung)
- Raimund Bauer (Bühne)
- Svenja Gassen (Kostüme)
- René Liebert (Video)
- Hans-Georg Wegner (Dramaturgie)
- Sayaka Shigeshima (Mae)
- Heike Porstein (Annie)
- Oleksandr Pushniak (Mercer)
- Jörn Eichler (Francis)
- Ray Chenez (Kalden / Ty)
- Daeyoung Kim (Eamon Bailey)
- Sebastian Kowski (Tom Stenton)
- Heain Youn (Dr. Villalobos)
- Gisela Boigk (Senatorin Santos)
- Jens Schmiedeke (Dan)
- Chang-Hoon Lee (Maes Vater)
- Anne-Kathrin Doormann (Maes Mutter)
- Annegret Schodlok / Tatjana Winn (zwei Cherokee-Frauen)
- Yu-Yen Lai (Alistair)
- Chong Ken Kim (Josiah)
- Susann Günther (Gretchen Karapcek)
- Klaus Wegener (Theologe)
- Karine Minasyan (Kundin 1)
- Rita Feuerherdt (Kundin 2)
- Taehwan Kim (Kunde 1)
- Jong-Kwueol Lee (Kunde 2)
- Walter Farmer Hart (Jasper)