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  • Großes Haus
  • Premiere 04.05.2019
  • Alter ab 16 Jahren

The Circle

Oper von Ludger Vollmer · Uraufführung

Libretto von Tiina Hartmann nach dem gleichnamigen Roman von Dave Eggers  

Ein Kompositionsauftrag des DNT

 

In seinem Bestseller-Roman »The Circle« umreißt der Autor und Aktivist Dave Eggers eine Gesellschaft, wie sie in wenigen Jahren schon Realität sein könnte: Wenn es keine Geheimnisse mehr geben darf, dann sinkt auch die Kriminalität. »Geheimnisse sind Lügen«. Wenn wir alle Informationen teilen, erweitern sich unsere Wissens- und Erfahrungshorizonte: »Wer teilt, nimmt Anteil.« Wer sich in seiner privaten Welt einmauert, nimmt anderen die Chance, von einem zu lernen: »Privatsphäre ist Diebstahl.«

Eine junge Frau namens Mae macht Karriere im Konzern »The Circle«. Sie gibt sich den neuen Möglichkeiten und der Macht, die sie dadurch über andere hat, von ganzem Herzen und mit großem ethischen Bewusstsein hin. Aber sie zerstört damit nicht nur den Begriff des ›Individuums‹ (zu Deutsch: des Unteilbaren), sondern auch vertraute Menschen um sich herum – zugunsten einer Gemeinschaft, die sich in totaler Transparenz selbst reguliert. Doch wer profitiert von dieser Totalität?

Dave Eggers beschreibt eine gesellschaftliche Revolution, die mit den fragwürdigen Errungenschaften des Internets einhergeht und in der wir uns gegenwärtig befinden.

Ludger Vollmer gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten des Musiktheaters. Er ist Meister einer energiegeladenen musikalischen Sprache, die die dramatischen Potentiale der Handlung zuspitzt und ganz direkt mit dem Publikum kommuniziert. In Weimar lief seine Oper »Lola rennt« mit großem Erfolg.

Regie führt Andrea Moses, die u. a. in Salzburg und an der Wiener Staatsoper inszeniert und in Weimar mit »Turandot«, »Chowanschtschina « und »Der Freischütz« gesellschaftlich relevante Perspektiven auf das klassische Repertoire entworfen hat.

 

Mit dem Opernchor des DNT, dem Extrachor aus Studierenden der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und der Staatskapelle Weimar

 

Hintergrundinfos und Eindrücke von den Proben finden Sie hier.

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»Alles ist unwirklich und entrückt. Auch Vollmers Musik schillert in einer reichlich überdrehten Harmonik, was Kirill Karabits mit der hellwachen Weimarer Staatskapelle sensibel herausarbeitet. (…) Denn selbst in dieser Welt der schiefen stilistischen Zitate, der schreienden Plakativität und des plärrenden Mickey-Mousings entfaltet die Musik eine emotionale und manipulative Kraft.«
(DIE ZEIT, 10.05.2019, Hannah Schmidt)

 

»Es gibt syllabische Musik, die sich der deutschen Prosodie bisweilen sperrt, disharmonische Musik für den Hintergrund und anspielungsreiche Fundusmusik aus der Geschichte: von Bigband bis Country, von Bach-Suiten über Gospel bis Polka-Pop. (…) Auch im totalitär klingenden Schluss («Jeder hat ein Recht auf deinen Gedanken») zeigt der Chor eine beeindruckende Leistung. (…) Der Circle ist bunt und poppig, glamourös und sexy.«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.05.2019, Christiane Wiesenfeldt)

 

»Generalmusikdirektor Kirill Karabits und die Staatskapelle werfen sich schwungvoll auf die Partitur. Regisseurin Andrea Moses erzählt die Geschichte stringent auf der von Raimund Bauer angenehm sparsam möblierte Bühne.«
(MDR Kultur, 05.05.2019, Uwe Friedrich)

 

»Andrea Moses hat ihre Inszenierung sehr virtuos, sehr handwerklich sauber auf die Bühne gebracht. Kirill Karabits hat die Staatskapelle sehr gut im Griff. Sayaka Shigeshima als Mae, Heike Porstein als Annie, Oleksandr Pushniak als Mercer muss man erwähnen, Jörn Eichler als Francis und Ray Chenez als Kalden – die machen das alle sehr gut, die werfen sich da voll rein, das ist in der musikalischen Umsetzung wirklich gut gemacht.«
(Deutschlandfunk Kultur, 04.05.2019, Uwe Friedrich)

 

»Ludger Vollmers Musik ist durchgängig theaterwirksam und lebendig. Sie amalgamiert flott den längst eigenständigen globalen Internetklang, der es als Mahnung (und als Störung) längst zu einem Stammplatz auch vor und in jede Opernvorstellung geschafft hat. (…) Beeindruckend, wie Kirill Karabits die Staatskapelle durch diese, nicht avantgardistische, aber eklektizistische Klangmelange steuert.«
(Die deutsche Bühne, 05.05.2019, Roberto Becker)

 

»Die Oper spitzt – wie auch das Buch – gesellschaftliche Entwicklungen im digitalen Zeitalter wie etwa totale Überwachung und Optimierungsdrang zu, bis sie in Katastrophen enden. ... In der Oper sieht sich der «Circle» genannte Großkonzern irgendwann als gottgleiche Instanz. ... Bei aller Gesellschaftskritik hat die Oper durchaus komische Momente.«
(dpa, 05.05.2019)

 

»Komponist Ludger Vollmer machte daraus eine Oper, die in Weimar als ätzende und zeitgemäße Sekten-Satire rundum überzeugt. (…) Regisseurin Andrea Moses findet dafür packende, bisweilen optisch überfordernde Bilder (…) Eine grandiose Leistung des Deutschen Nationaltheaters Weimar, des Dirigenten Kirill Karabits, der 24 Solisten und des viel beschäftigten Chors.«
(Bayerischer Rundfunk, 05.05.2019, Peter Jungblut)

 

»Kirill Karabits und die Staatskapelle fremdeln kein bisschen mit dieser Opernnovität, zumal Vollmer seinen Ehrgeiz auch nicht in die Neuerfindung oder avantgardistische Raffinesse gelegt hat. Er ist aber dem ganz verschieden klingenden digitalen Grundrauschen der Welt von heute, das Stille und Besinnung auf sich selbst verhindert, oft dicht auf der Spur.«
(Ostthüringer Zeitung, 06.05.2019, Joachim Lange)