»In diesem Falle ist der Kritiker glücklich. Und das hat gleiche mehrere Gründe. […] Ein intensives Dranbleiben an einer scheinbar alten und bekannten Geschichte, die auf intelligente und emotionale Weise ins Heute geholt wird, mit allem Respekt vor den Intentionen und dem Text des Originals. […] Sehr anrührend und eine authentische Klammer, die das Damals mit dem Heute verbindet. […] Dieser von Christoph Hertel zu verantwortende Tonfilm hat es in sich und ist viel mehr als nur abgefilmtes Theater. […] Respekt vor diesem inszenatorischen Herangehens des Regisseurs Marcel Kohler. [...] Nicht zu vergessen ist der Musiker Christoph Bernewitz, der mit E-Gitarre und cool interpretierten Songs nach Borchert-Gedichten inhaltlich und atmosphärisch einiges dazu beiträgt zum Gelingen dieses sehr empfehlenswerten Tonfilms aus dem Deutschen Nationaltheater.«
(mdr Kultur, 26.03.2021, Wolfgang Schilling)
»Es ist eine starke Idee, Beckmann nicht einfach in der Elbe untergehen, sondern ihn bis in die Gegenwart weiter irren zu lassen. […] Hier steht er weiterhin vor verschlossenen Türen, weil die Menschen sich nicht mit ihm, der Symbolfigur des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen wollen.«
(Deutschlandfunk Kultur heute, 26.3.2021, Thilo Sauer)
»Dieses Zeitstück inszeniert Regisseur Marcel Kohler als sensible, filmisch-theatrale Reflexion, als Bilderreigen und Assoziationskette zu Fragen wie diesen: Was bleibt einem Menschen, der sich im unaufhaltsamen Fortgang der Geschichte seiner inneren wie äußeren Unbehaustheit bewusst wird? Und was wird aus einer Gesellschaft, die sich ihrer kollektiven Schuld nicht hinreichend stellt? Figuren und Text sind stark verdichtet. […] Worte und Bilder diffundieren durch die Zeiten und verweisen aufeinander. Beckmanns Geschichte ist nicht zu Ende – so, wie die Vergangenheitsbewältigung.«
(SWR 2, 26.03.2021, Ina Beyer)
»Kohlers Neubefragung zum hundertsten Geburtstag von Borchert situiert den Stoff in Weimar. […] Beckmann als traumatisierten Charakter, der auch von einem Afghanistan-Einsatz zurückgekehrt sein könnte und nun Playstation-Kriege führt und dabei in paralysierter Dringlichkeit Fragen nach unser aller Verantwortung stellt. […] Zuvor hatte der Oberst dem heimkehrenden Beckmann zugebellt: «Der Krieg ist aus». Dass dem nicht so ist und die Stunde Null ein Phantasma, auch davon erzählen dieser kleine, dichte Film und Borcherts Stück.«
(nachkritik.de, 26.03.2021, Shirin Sojitrawalla)
- Marcel Kohler (Regie & Bühne)
- Martin Oppel (Künstlerische Mitarbeit Bühne)
- Natalie Soroko (Kostüme)
- Christoph Bernewitz (Komposition und Musik)
- Christoph Hertel (Kamera/Schnitt)
- Eva Bormann (Dramaturgie)
- Dr. Oliver Kohler (Dokumentation)
- Janus Torp (Beckmann)
- Bernd Lange (Gott / der Einbeinige / Oberst)
- Isabel Tetzner (Die Andere)
- Anna Windmüller (Tod / die Elbe / das Mädchen / Frau Kramer)
- Christoph Bernewitz (Musiker)