»Mit Humor und Ernsthaftigkeit wird in Weimar über die praktischen Fragen des Sterbens und den Umgang mit dem Tod nachgedacht. (...) Isabel Tetzner als Tochter und Sebastian Kowski als Vater spielen ihre Rollen sehr berührend und mit sparsamen Mitteln, was dieser und anderen Szenen eine große Glaubwürdigkeit und Tiefe verleiht. (...) Anika Baumann ist ein Sprechwunder. Die Schauspielerin gibt ihren Figuren über Dialekt und Sprechweise eine Form. (...) Henner Momann hat einen langen Monolog als Pfarrer (...) Diese Soloszene ist ein großartiges Kabinettstückchen. (...) Jan Neumann ist hier mit seinem Ensemble ein Stück gelungen, das unterhaltsam, pointiert und nachdenklich zugleich ist. Eigentlich ist es ideales Familientheater, vielleicht sogar ein ungewöhnliches Weihnachtsmärchen, weil das Stück das Potential hat, zu Gesprächen über Tabuthemen im realen Leben anzuregen«
(MDR Kultur, 28.9.2020, Stefan Petraschewsky)
»Eines vorweg, der Abend hat sich gelohnt, in jeder Hinsicht. Fünf AkteurInnen auf einer optimal wandelbaren Bühne gaben alles und sie gaben jeden und jede. So wandel- und verwandelbar wie der Raum waren auch die Figuren, derer es bei weitem nicht nur jene fünf gab, sondern eine Vielzahl davon. (...) Ein kreativer Umgang mit den Requisiten sorgt für großartige Effekte und vor allem für den einen oder anderen Lacher, der bei diesem Thema manchem doch im Halse stecken bleibt, die sich dann aber doch irgendwann ihre Wege bahnen, denn es will heraus. Flotte Dialoge mit gutem Wortwitz, bisweilen mit Sarkasmus und auch Zynismus, unterhalten das Publikum bestens. Darum ist der minutenlange Applaus am Ende der Premiere vollkommen gerechtfertigt und schließlich auch erleichternd. Wir durften einen festlichen Abend erleben, welcher uns daran erinnert, dass unser Dasein endlich ist und wir darüber sprechen dürfen – ohne Tabus. Ein unterhaltsames und facettenreiches Abendprogramm – bitte mehr davon!«
(Radio Lotte, 28.9.2020, Shanghai Drenger)
»Vom ziemlich normalen Leben und vom Tod handelt ein locker, aber pfiffig gefügtes, teils fast kabarettistisches Stück, das der Autor und Regisseur Jan Neumann mit fünf Schauspielerinnen und Schauspielern des Nationaltheaters Weimar und des Mainzer Staatstheaters erarbeitet hat. (...) Neumann & Co (...) hauen zu Anfang virtuos auf den Klamauk-Putz; das Publikum (...) lacht darum keineswegs nur leise und vorsichtig. Aber es wird auch ernster. (...) Der locker gefügten Szenenfolge entspricht ein hochvariables Bühnenbild von Matthias Werner, das die Assoziationen Werkstatt, Fundus, Büro, bescheidene Wohnung erlaubt.«
(Frankfurter Rundschau, 4.10.2020, Sylvia Staude)
»Ein besseres Stück als ›Sensenmann & Söhne‹ hätte man wohl kaum auswählen können, um die erste Premiere eines hiesigen Theaters im Schachbrett-Sitzmuster zu feiern. Ein Stück über den Tod und über alle, die mit ihm zu tun haben. Das klingt, gerade derzeit, fordernd und ein bisschen makaber. Es ist aber witzig und aufschlussreich. Und es gibt Momente der Stille, in denen manche womöglich sogar feuchte Augen kriegen. Könnte sein, dass der große Beifall am Ende nicht nur dem großartigen Ensemble und Regisseur Jan Neumann gilt, sondern ein wenig auch der Tatsache, dass sich diese Koproduktion trotz aller Widrigkeiten hat realisieren lassen (...) ›Sensenmann & Söhne‹ dürfte noch sehr viele Zuschauer begeistern.«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.10.2020, Eva-Maria Magel)
- Jan Neumann (Regie)
- Matthias Werner (Bühne)
- Nini von Selzam (Kostüme)
- Johannes Winde (Musik)
- Beate Seidel / Jörg Vorhaben (Dramaturgie)