- Marko Letonja (Dirigent)
- Sofja Gülbadamova (Klavier)
- Weimarhalle
2. Sinfoniekonzert
Dirigent: Marko Letonja / Solistin: Sofja Gülbadamova, Klavier
Ernst von Dohnányi Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 h-Moll op. 42
Johannes Brahms Variationen über ein Thema von Haydn op. 56a
Béla Bartók »Der wunderbare Mandarin« Suite op. 19 BB 82
Der Pulsschlag der modernen Großstadt dominiert in Béla Bartóks 1926 entstandener Ballettmusik »Der wunderbare Mandarin«: Sex and Crime, Lärm, Tempo und Verwerflichkeit. Erst wenn der geheimnisvolle Mandarin die Szene betritt, werden Hektik und Tristesse durch magische Reize in der Musik aufgeheizt, um schließlich in einen wilden erotischen Tanz zu münden. Eine ebenso radikale wie zutiefst sehnsüchtige Musik, die menschlich und musikalisch in die Zukunft wies. Tatsächlich ging es Bartók und dem Librettisten Menyhért Lengyel im »Wunderbaren Mandarin« um eine ätzend-satirische Kritik an der gnadenlosen Egozentrik der Gesellschaft, die für Moral und Menschlichkeit kaum Raum lässt. Und so bewegt sich auch die Musik überwiegend zwischen wilder Verzweiflung und schmerzlicher Trauer, die in der finalen Steigerung nur tragisch enden kann.
Romantischer Genuss prägt hingegen die ersten beiden Werke des Programms. Johannes Brahms hat sich 1873 anhand eines bewusst simplen Haydn-Themas sinfonische Formen und Klangfarben erobert. Die Choralmelodie hat er dabei ebenso kunstfertig wie klangsinnlich von der klaren klassischen Gestalt in expressive Gesanglichkeit und harmonische Vielschichtigkeit überführt. Charaktervariationen im besten Sinne! Ernst von Dohnányi, dessen Musik unüberhörbar von Brahms inspiriert ist, hat noch 1950 in seinem 2. Klavierkonzert den musikalischen Geist und die Werte der Romantik beschworen und hält sie in opulenten Klangfarben und schillernder Harmonik mit absoluter Hingabe am Leben. Ungarn – in diesem Konzert unser Tor zur Welt!
Öffentliche Generalprobe am Sonntag, 11 Uhr in der Weimarhalle
Karten: 12,00 Euro, limitiertes Kontingent