Ein heißer Sommer auf dem Lande: Gutsbesitzer Arkadij bewirtschaftet ein riesiges Gebiet inmitten der Einöde und lebt dort mit seiner Frau Natalja, Pflegetochter Vera und dem gemeinsamen Sohn Kolja. Dessen neuer Hauslehrer Beljajew bringt die Ödnis des Landlebens und das Beziehungsleben aller Beteiligten gehörig in Bewegung. Denn nicht nur sie verliebt sich in den deutlich jüngeren Angestellten, auch Vera verfällt ihm. Ihr wiederum macht ein reicher, aber einfältiger Nachbar Avancen. Beljajew vergnügt sich derweil mit dem Hauspersonal. Hausfreund Rakitin, der seit Jahren Nataljas Händchen hält und sich in der Rolle des unglücklichen Liebhabers gefällt, darf bei der allgemeinen Schwärmerei nur noch als sarkastischer Zuschauer agieren.
Die geschwisterliche Liebe, die freundschaftliche und die romantische; die aufkeimende, enttäuschte, uneingelöste, verblasste und verpasste – all diese Facetten der Liebe haben ihren Auftritt in Patrick Marbers feiner und unglaublich komischer Bearbeitung von Iwan Turgenjews Drama »Ein Monat auf dem Lande«. Das Stück lebt von Leichtigkeit, Humor und Mitgefühl für die Figuren, denn »jeder ist ein Witz, den er selbst nicht versteht«. Die Zuschauer*innen werden dabei sicher gut Bekanntes und vielleicht schmerzlich Erlebtes entdecken, fühlen sich erinnert und können, hoffentlich, darüber lachen.
Juliane Kann, die u. a. am Badischen Staatstheater Karlsruhe und am Staatsschauspiel Dresden arbeitet, wird das Stück im Großen Haus inszenieren und sich damit erstmals als Regisseurin am DNT vorstellen.