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  • Großes Haus
  • Premiere 01.02.2019
  • Stückdauer 3 Std. 0 Min.
  • Pause: 1 Pause

Wilhelm Tell

Drama von Friedrich Schiller

Nominiert für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2019

 

Kein Drama hat den deutschen Sprichwortschatz so bereichert wie Schillers »Wilhelm Tell«. Dies hat mit der Rolle dieses Schauspiels in der deutschen Geschichte zu tun: Es wurde immer wieder zur politischen Stellungnahme herangezogen. Aber ist es das ›Revolutionsdrama‹ schlechthin? Oder bringt nur der im Alleingang vollzogene Tyrannenmord eine wirkliche Änderung der Verhältnisse hervor?

Schiller entwirft drei Handlungsstränge: Tell weigert sich, den auf dem Marktplatz provokant installierten Hut des brutalen Burgvogts Gessler zu grüßen. Um ihn zur Räson zu rufen, zwingt Gessler Tell, einen Apfel vom Kopf seines ihn begleitenden Sohnes zu schießen. Tell gelingt das Ungeheure. Aber er lässt Gessler wissen, dass ein zweiter Pfeil ihn getötet hätte, wäre der Schuss missglückt. Eine Todfeindschaft ist damit besiegelt. Parallel proben die vom Habsburger Kaiserreich unterdrückten Schweizer den geheimen Widerstand. Und dann gibt es noch die konfliktreiche Beziehung zwischen Berta von Bruneck und Ulrich von Rudenz, die beide in verschiedenen politischen Lagern stehen und ihre Liebe in den sich überschlagenden Ereignissen auf den Prüfstand stellen müssen.

Seit der Uraufführung 1804 wird um die Deutungshoheit dieses Schauspiels gestritten: Mal diente es der eigenen nationalen Bestätigung, mal begleitete es, als Revolutionsstück gelesen, gesellschaftliche Umbrüche. In seiner Neuinszenierung des Dramas unternahm Hausregisseur Jan Neumann mit dem Ensemble nun den Versuch, »Wilhelm Tell« auf seine Aktualität hin zu untersuchen.

 

Mit dem Alphornensemble Weimar

 

ℹ️ Hintergrundinfos und Eindrücke von den Proben finden Sie hier.

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»Siehe da, Neumann wagt den Balanceakt und gewinnt. (...) Die Fragen nach Heimat, Gehorsam und Macht schwappen unmittelbar hinüber in Neumanns »Tell«, Gegenwart und Dichtung verschwimmen an diesem Abend immer wieder. (...) Das Ensemble ist ebenfalls stark und balanciert zumeist ebenfalls über schmale Grate, sie schwanken das eine oder andere Mal, doch ohne in den Unterboden zu fallen, fangen sie sich immer wieder, um ihr Aufbegehren gegen den tyrannischen Landvogt nur noch bestimmter zu verkünden.«
Nachtkritik, 01.02.2019, Kornelius Friz


»Das ist alles präzise beobachtet, gut auf die Stückfiguren abgestimmt und diese Überschreibung macht auch sehr viel Spaß beim Zuschauen. (...) Den Spagat zwischen Einfühlung in die Rolle und einem postdramatischen Darüberstehen bekommen die neun Schauspieler, die sich die Rollen aufteilen, gut hin. (...) Nicht nur dieses Finale zeigte, dass Regisseur Jan Neumann sein Handwerk beherrscht – und hier einen klugen, unterhaltsamen, aktuellen Abend hinlegte, der sich in die Inszenierungshistorie auf Augenhöhe einfügen wird.«
MDR Kultur, 02.02.2019, Stefan Petraschewsky

  • Krunoslav Šebrek (Wilhelm Tell; Johannes Parricida, Herzog von Schwaben)
  • Nicolai Šebrek / Arjen Poller (Walter Tell, sein Sohn)
  • Nadja Robiné (Ruodi; Hedwig, Tells Gattin; Konrad Hunn, Armgard; Friesshard; Ausrufer; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
  • Max Landgrebe (Werner Stauffacher; Fischer; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
  • Bastian Heidenreich (Arnold vom Melchtal; Werni; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
  • Sebastian Kowski (Landbergischer Reiter; Werner Freiherr von Attinghausen, Bannerherr; Walther Fürst; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
  • Nahuel Häfliger (Ulrich von Rudenz, sein Neffe; Rösselmann, der Pfarrer; Herr Stüssi; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
  • Isabel Tetzner / Katharina Hackhausen (Kuoni; Gertrud, Stauffachers Gattin; Berta von Bruneck, eine reiche Erbin; Struth von Winkelried; Frau Stüssi; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
  • Gulab Jan Bamik (Landbergischer Reiter; Klaus von der Flüe; Leuthold; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)