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  • Großes Haus
  • Premiere 05.09.2021

Electric Saint

Oper von Stewart Copeland · Libretto von Jonathan Moore · Uraufführung

In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln

Die Oper »Electric Saint« stellt den Physiker und Erfinder Nikola Tesla in den Mittelpunkt, der Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts lebte. Sie handelt von der Rivalität mit seinem Erfinderkollegen und Konkurrenten Thomas Edison – zwei Pioniere auf dem Gebiet der Elektrotechnik mit diametral entgegengesetzter Lebensphilosophie. Tesla ein radikales, detailversessenes Genie, Edison ein mindestens so guter Erfinder wie cleverer Geschäftsmann und Selbstvermarkter. Während der eine seine Erfindungen der Menschheit zu ihrem Wohl frei zur Verfügung stellen wollte, stand für den anderen die Mehrung seines Reichtums im Mittelpunkt.

Der Komponist Stewart Copeland und der Regisseur und Librettist Jonathan Moore erzählen in assoziativen Bildern von den Konflikten und den Widersprüchen der Person Teslas: In eine orthodoxe Priesterfamilie im heutigen Kroatien geboren, war er ein besessener Wissenschaftler und gläubiger Christ. Doch schlossen sich diese beiden Pole - Wissenschaft und Glaube - für ihn nie aus, was sich auch im Titel der Oper widerspiegelt. Bereits zum vierten Mal arbeiten Copeland und Moore zusammen. Der fünffache Grammy-Preisträger Copeland wurde als Gründungsmitglied und Drummer der Band »The Police« weltberühmt. Danach machte er sich u.a. mit der Filmmusik zu Oliver Stones »Wall Street« und Francis Ford Coppolas »Rumble Fish« einen Namen. Der Schauspieler, Regisseur und Librettist Moore arbeitete für Häuser wie die Royal Shakespeare Company, das National Theatre London oder die Brooklyn Academy of Music. Er war Ko-Autor des Librettos und Regisseur der Münchner Uraufführung »Greek« von Mark Anthony Turnage.

 

Koproduktion von Kunstfest Weimar und DNT Weimar

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»Die Musik zieht die Zuschauer in das Geschehen hinein. Dynamisches Schlagwerk, aber auch Bläserakzente forcieren und dramatisieren das Geschehen auf der Bühne. Xylophon- und Marimbaklänge runden das Klangbild ab. In diesem Klangbild vokalisieren die Sänger. Gesungen wird Englisch und Deutsch untertitelt. Zum Klang aus dem Orchestergraben werden Geräusche eingesetzt, so entstehen Klangwelten, die diese Welt der Neuentdeckungen für den Zuschauer hörbar machen. Das ist das Besondere an dieser Oper. Dirigent Gregor Bühl führt die Weimarer Staatskapelle mit sicherer Hand durch diese neue Klangwelt. Tempi und Dynamik werden präzis eingesetzt. Gesanglich überzeugen alle Akteure. […] Orchester und Sänger zeigen sich den Herausforderungen dieser Uraufführung gewachsen. Den fantastischen Gesamteindruck rundet der Chor ab, in der Einstudierung von Jens Petereit und Emanuel Winter. Dem Regisseur Jonathan Moore gelingt eine Inszenierung, die vollkommen dieser dynamischen und facettenreichen Musik entspricht. Durch die präzise Verknüpfung mit spannenden Bühnen-Effekten werden die Zuschauer unmittelbar in das Geschehen hineingezogen. […] Er lässt die Opernbesucher eintauchen in dies Klang- und Bühnenwelt. Die Spannung lässt erst nach, wenn der letzte Ton erklingt. Was will man mehr!«
(Online Merker, 12.9.2021, Larissa Gawritschenko und Thomas Janda)

 

»Die Chorleiter Jens Petereit und Emanuel Winter – auch Gregor Bühl am Pult und die Staatskapelle Weimar könnten keinen glänzenderen Job machen: Das klingt ekstatisch und glaubensselig wie das „Resurrexit“ in der Osternacht. Aber auch beim Absturz des Wechselstrom-Heiligen Nikola Tesla (1856-1943) in den wirtschaftlichen und persönlichen Ruin wird das Publikum mit musikalischen Reminiszenzen bestens versorgt. […] Vielleicht auch, weil der Beginn so überaus stark war. Vor allem die Ouvertüre: Ein Cluster wie von einem abgeschalteten Motor, Saxophon-Solo, Rocksong-Intro. In der ersten Stunde berauscht das durchdringende Fluidum aus straffer Motivik, kleinzellig schwelgenden Melodien und flauschigem Orchester-Flokati. In Bewegung bleibt die satte und wie Kraftfutter sättigende Dauererregung durch Xylophon, souverän gehandhabtes Schlagwerk und – wenn es nicht täuscht – Marimba. Copeland beherrscht die Vocals besser als die meisten seiner Kolleg*innen aus der avancierten Neuen Musik.«
(Neue Musikzeitung online, 06.09.2021, Roland H. Dippel)

 

»Jonathan Moore, der das Libretto schrieb und auch Regie führte, bricht die Ereignisse aufs Parabelhafte herunter, was den Stoff zugleich auch aktuell macht. […] Indem er nicht auf eine volle oder gar vollgestellte Kulisse setzt, bleibt Platz für Assoziationen und wird zugleich der Zuschauerblick konzentriert. […] In zwei Szenen werden Tesla-Generatoren direkt als Instrumente genutzt, wenn sie unter Dröhnen einen eigenen Beat und grelle Blitze freisetzen. Das schafft starke Momente, die eigen waren und, ja: gefielen.«
(Die deutsche Bühne, 06.09.2021, Tobias Prüwer)