Bühnenfassung von Jenke Nordalm und Beate Seidel
Unterleuten – ein Dorf in der ostdeutschen Provinz. Alteingesessene und Zugezogene haben ihr Arrangement miteinander getroffen: Man regelt die Dinge über den Gartenzaun. Alte Geschichten lässt man dort, wo sie hingekehrt wurden: unterm Teppich. Als aber eine Investmentfirma einen Windpark am Ortsrand errichten will, ist die Idylle gestört. Denn plötzlich brechen alte und neue Interessenkonflikte wieder auf. Zum Beispiel der zwischen dem Wendegewinner Gombrowski, dem Vorsitzenden der Ökologica, und dem Wendeverlierer Kron, einem Immer-noch-Kommunisten. Richten die Windräder Unterleuten zugrunde oder gelingt mit ihnen endlich der Anschluss an eine neue Zeitrechnung?
Alle, auch die Großstadtflüchtlinge, die sich hier eingerichtet haben, ziehen auf das nun eröffnete Schlachtfeld. Und Unterleuten lässt seine Maske fallen. Das Naturparadies wird zur Vorhölle.
Juli Zeh gehört zu den wichtigsten AutorInnen der deutschen Gegenwartsliteratur. Ihre Kanzlerin-Komödie »Mutti« und auch eine Theateradaption ihres Psychothrillers »Nullzeit« fanden und finden großen Publikumszuspruch.
Das in »Unterleuten«, ihrem neuesten Roman, groß angelegte Gesellschaftspanorama, ist wiederum ein spannender Krimi, zugleich aber auch eine scharfe Analyse der fragilen sozialen Situation unserer Gegenwart.
Jenke Nordalm, die in der letzten Spielzeit mit großem Erfolg »Pünktchen und Anton« für die ganze Familie inszenierte, führte nun bei der Theateradaption des neuen Bestsellers von Juli Zeh Regie.