ENSEMBLE

Calixto Bieito

Calixto Bieito kam in Miranda de Ebro (Burgos) zur Welt und lebt in Basel. Er studierte Literatur und Kunstgeschichte an der Universität Barcelona, Regie am Theaterinstitut der Disputació und Performance an der Escuela de Arte Dramático in Tarragona.  

In Barcelona leitete Calixto Bieito das Teatre Romea, in Salamanca das Festival Internacional de las Artes de Castilla y León und organisierte mit dem Barcelona Internacional Teatre (bit) eine weltweite Plattform für Projekte von Künstlern und Bühnen. Schönbergs Pierrot lunaire am Teatre Lliure war seine erste Arbeit für das Musiktheater. Ihr folgten die Zarzuela La verbena de la Paloma am Teatro Tivoli in Barcelona und Carmen beim Festival Castell de Peralada.

Shakespeares Macbeth in Salzburg (2001) und Hamlet in Edinburgh (2002) führten Calixto Bieito hinaus über die engere Heimat. Drei heftig diskutierte Inszenierungen in Hannover folgten Schlag auf Schlag. Mozarts Die Entführung  aus dem Serail an der Komischen Oper Berlin begründete und befestigte schließlich seinen Ruf und Ruhm, einer der europaweit führenden Regisseure zu sein.

Seine inhaltlichen Interessen sind heute so vielfältig wie deren künstlerische Umsetzung. Ins Zentrum rücken immer deutlicher die Fragen unseres Seins, und damit auch Calixto Bieitos künstlerische Entschiedenheit, sich als Partner und Anwalt zeitgenössischer Autoren zu verstehen. Bedeutende Persönlichkeiten wie Jonathan Little und Karl Ove Knausgård standen 2019 im Brennpunkt musiktheatralischer Uraufführungen in Antwerpen und Bergen.

Zugleich sind es immer wieder die Hauptwerke vieler Epochen, mit denen sich Calixto Bieito auseinandersetzt, von Monteverdis L’incoronazione di Poppea (Zürich) und Purcells The Fairy Queen (Stuttgart) über Don Giovanni und Carmen bis zu Verdis La forza del destino (ENO London), aber deren historische »Traditionen«, echte wie falsche, spielen in seiner Arbeit keine Rolle. Es ist die Essenz der Werke, die Calixto Bieito zu destillieren und theatralisch zu artikulieren weiß, von Schönbergs Moses und Aron (Dresden) über Zimmermanns Die Soldaten (Zürich/Berlin/Madrid) bis zu Reimanns Lear (Paris).

Weitab vom Kanon der Opernliteratur setzt sich Calixto Bieito immer häufiger mit geistlicher Musik auseinander. Beginnend mit Brittens War Requiem, Verdis Messa da Requiem und Gesualdos Madrigale, wandte er sich Bachs Johannes-Passion zu. Monteverdis Vespro della Beata Vergine und Mendelssohn-Bartholdys Elias folgten.

Seit 2017 ist Calixto Bieito auch der Künstlerische Leiter des Teatro Arriaga in Bilbao. Zwei Wiederentdeckungen baskischer Komponisten, Arriagas Los esclavos felices und Usandizagas Mendi-Mendyan, gehörten zu den Höhepunkten seiner ersten Spielzeiten.

In der Spielzeit 20/21 erarbeite er Lohengrin für die Deutsche Staatsoper Berlin und Carmen für die Wiener Staatsoper, Dekalog am Residenztheater München sowie die Wiederentdeckung von Rudi Stephans Die ersten Menschen in Amsterdam. In der Spielzeit 22/23 waren Krieg und Frieden in Genf,  Katja Kabanova in Prag,  Jakob Lenz in Mannheim und Tristan und Isolde an der Wiener Staatsoper wichtige Produktionen.

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