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Glaube und Heimat
Szenische Lesung des Dramas von Karl Schönherr
Religiöse Auseinandersetzungen sind bis heute ein Treibstoff für Weltkonflikte. Daran, dass dies noch bis ins 20. Jahrhundert hinein auch innerhalb des christlichen Glaubens für Mord und Totschlag sorgen konnte, erinnert der österreichische Dramatiker Karl Schönherr (1867– 1943) in seinem Stück »Glaube und Heimat«. Darin verarbeitet er die historisch belegte Ermordung von Protestanten durch ihre katholischen Mitbürger in einem Tiroler Tal im Jahr 1838. In der in die Gegenreformation versetzten Handlung zeigt Schönherr auf, wozu Menschen im Namen ihrer Überzeugungen fähig sind – ein Stoff, der bis heute nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat. Vikare griffen den Titel des Stücks auf, als sie vor 100 Jahren auf die Idee kamen, die Kirchenzeitung der neugegründeten Thüringer Landeskirche danach zu benennen. Hintergrund war neben der damaligen Premiere des Stücks im Deutschen Nationaltheater auch der Umstand, dass die aus Tirol vertriebenen Protestanten sich im Verbreitungsgebiet der Zeitung niederließen. Das Kunstfest Weimar stellt nun das weitgehend vergessene Stück anlässlich des 100. Jubiläums der Mitteldeutschen Kirchenzeitung »Glaube+Heimat« als szenische Lesung mit den beiden, dem Kunstfest-Publikum bestens vertrauten Darsteller*innen Steve Karier und Judith Rosmair vor. Wenn am 8. September das Kunstfest endet, beginnen die ACHAVA Festspiele. An diesem Sonntag reichen sich Kulturen und Religionen in Weimar die Hand. Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit stehen dabei im Vordergrund.
Eine Produktion der Mitteldeutschen Kirchenzeitung »Glaube + Heimat« in Koproduktion mit dem Kunstfest Weimar, den ACHAVA Festspiele und dem Evangelischen Presseverbands in Mitteldeutschland.
Mit Steve Karier, Judith Rosmair
Gefördert durch Kultur lx – Arts Council Luxembourg