Termine & Tickets
  • So 30.03.2025 // 19.30 Uhr // Premiere
  • verschiedene Orte
  • Premiere 30.03.2025

Ressource Erinnerung

30.3. - 6.4.2025 // Themenwoche zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges

Eine Ressource ist ein Vorrat, ein Bestand, ein Mittel, das der Lebenserhaltung dienen kann und soll. In der Gegenwart sind Ressourcen materieller und immaterieller Art heiß umkämpft. Wer sie besitzt, bestimmt über ihre Nutzung, Wahrung und/oder ihre Ausbeutung.

Auch Erinnerungen gehören zu den Ressourcen, über die eine Gesellschaft verfügt. In dem, was erinnert wird – und auf welche Weise –, spiegelt sich das Selbstverständnis einer Gemeinschaft wider. Denn »Vergangenheit gibt es nur, insoweit sie von einer Gegenwart aus erinnert wird, und sie wird nur erinnert, insoweit sie von dieser Gegenwart gebraucht wird«, schreibt der Kulturwissenschaftler Jan Assmann.
Am 11. April 2025 jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora zum 80. Mal – einen knappen Monat später, am 8. Mai, das Ende des Zweiten Weltkriegs.

Beide Daten markieren in der deutschen Geschichte eine tiefe Zäsur. Und das Erinnern daran – im Sinne des Gedenkens – wurde in beiden Teilen Deutschlands nach 1945 fester Bestandteil der politischen Praxis. Die Rahmenbedingungen des Erinnerns an diese historischen Ereignisse verändern sich jedoch kontinuierlich. Nun, 80 Jahre danach, stehen wir an einem Wendepunkt: Die Stimmen der meisten Zeitzeug*innen, die den Nachgeborenen ihre persönlichen Erzählungen überantworten konnten, sind verstummt. Wie verändert sich dadurch der Umgang mit der Ressource Erinnerung? Wie werden künftige Generationen ihr Verhältnis zu diesem Kapitel deutscher Geschichte definieren, wenn dieser persönliche vitale Austausch zwischen den Generationen nicht mehr möglich ist? Und wie kann dann der Begriff ›Erinnerungskultur‹ mit Inhalten gefüllt werden, die trotzdem ein waches Interesse befördern?

In einer Themenwoche wollen wir uns in Aufführungen und Projekten und Gesprächen künstlerisch mit Wurzeln und Folgen des Nationalsozialismus auseinandersetzen, aber zugleich untersuchen, wie sich Betrachtungsmöglichkeiten und -schwerpunkte verschoben haben und welche neuen Herausforderungen daraus für die Gesellschaft erwachsen, deren einigender Konsens war und immer noch sein muss: NIE WIEDER!

Inszenierungen, die im Rahmen dieser Themenwoche entstehen werden sind die Kinderoper »Brundibár«, das interaktive Theaterspiel »Drahtwolken (AT)« und die Oper »Die Passagierin«

 

Die Themenwoche wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

Seite mit Freunden teilen
So 30.03.2025 // 19.30 Uhr Premiere