LIEBLINGSLIEDER

In der Reihe »Lieblingslieder« stellen sich im intimen Ambiente des Foyers die Mitglieder unseres Musiktheater-Ensembles vor. Auch in der Online-Version der beliebten Reihe ist der Titel Programm: Die Lieder sind handverlesen, ausgesucht von den Sänger*innen, die abseits der großen Opernbühne eine andere Facette ihres musikalischen Könnens zeigen.

 

»La mort d’Ophélie« von Hector Berlioz

Zum Auftakt erleben Sie Emma Moore mit »La mort d’Ophélie« von Hector Berlioz, am Flügel begleitet von Yuka Beppu.

Ophelia, die Geliebte Hamlets, ertrinkt beim Blumenpflücken in einem Fluss. Die genauen Umstände ihres Todes bleiben jedoch im Verborgen: War es ein tragischer Unfall oder hat sie sich im Wahnsinn umgebracht? Bittersüß vertont Berlioz diesen berühmten Theatertod zu einem Gedicht von Ernest Legouvé.

 

Eine Übersetzung des Textes finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Ne me quitte pas« von Gérard Jouannest und Jacques Brel

In der zweiten Folge hören Sie Uwe Schenker-Primus mit »Ne me quitte pas«, am Flügel begleitet Dirk Sobe.

»Verlass mich nicht« singt der Chansonnier und verspricht dabei verzweifelt lauter poetische Unmöglichkeiten. Natürlich weiß man: Wer so um jemandes Liebe kämpft, hat sie schon längst verloren. Jacques Brel schrieb den Text zu »Ne me quitte pas« zusammen mit seinem Pianisten Gérard Jouannest.

 

Eine Übersetzung des Textes finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»I skogen« von Wilhelm Stenhammar

Erleben Sie in der dritten Folge Ylva Stenberg mit »I skogen«, am Flügel begleitet von Yuka Beppu.

Wenn die Nacht sich über die Wälder senkt, dann singt die Drossel und die Nachtviolen beginnen zu duften. »I skogen« (»Im Wald«) erzählt von Trost und der »Hoffnung auf bessere Zeiten«, die der Mensch in der Natur finden kann. Der Komponist des Liedes, Wilhelm Stenhammar, war einer der wichtigsten schwedischen Musikschaffenden um die Jahrhundertwende.

 

Eine Übersetzung des Textes finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Träume« von Richard Wagner

Erleben Sie in der vierten Folge Marlene Gaßner mit »Träume«, am Flügel begleitet von Yuka Beppu.

Ob Richard Wagner und Mathilde Wesendonck wohl voneinander geträumt haben? Zumindest widmete die Lyrikerin Wesendonck dem Komponisten eine Reihe hochromantischer Gedichte, welche Wagner (ebenso romantisch) vertonte. Wagner war übrigens der Meinung, diese »Wesendonck-Lieder« gehörten zu dem Besten, was er je geschrieben habe und bezeichnete »Träume« als Studie zu seiner berühmten Oper »Tristan und Isolde«.

 

Den Liedtext zum Mitlesen finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Lattenzaun« von Jens-Uwe Günther

Erleben Sie in der fünften Folge Alexander Günther mit »Lattenzaun«, am Flügel begleitet von Dirk Sobe.

Ein Haus aus Zwischenräumen - solche Absurditäten sind typisch Christian Morgenstern. »Der Lattenzaun« stammt aus seinem Gedichtband »Galgenlieder«, benannt nach dem liebsten Ausflugsziel des Morgenstern'schen Freundeskreises: Galgenberg. Hier entstanden zahlreiche von Morgensterns Humoresken. Die Freunde nannten sich passenderweise »Galgenbrüder« und Morgenstern beschrieb das Galgenbruderdasein so: »Ein Galgenbruder ist die beneidenswerte Zwischenstufe zwischen Mensch und Universum. Nichts weiter.«

 

Den Liedtext zum Mitlesen finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Die Lotusblume« von Robert Schumann

Erleben Sie in der sechsten Folge Heike Porstein mit »Die Lotusblume«, am Flügel begleitet von André Kassel.

In China gilt der Lotus als Symbol für eine glückliche Ehe. Es scheint also besonders passend, dass Robert Schumann für seinen Liederzyklus »Myrthen« das Gedicht »Die Lotusblume« von Heinrich Heine vertont hat: Der Liederzyklus ist nämlich Roberts Brautgeschenk an seine zukünftige Ehefrau Clara.

Leider stand jedoch die Beziehung der beiden von Anfang an unter keinem guten Stern. Zuerst versuchte Claras Vater, die Heirat zu verhindern, später belastete Roberts psychische Krankheit das gemeinsame Eheleben.

 

Den Liedtext zum Mitlesen finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Kärleken går vilse« von Allan Petterson

Erleben Sie in der siebten Folge Ylva Stenberg mit »Kärleken går vilse«, am Flügel begleitet von Yuka Beppu.

Die Liebe begibt sich im Walzertakt auf düstere Irrwege. Im Lied »Kärleken går vilse« kommt sie zu denen, die sie nicht verdienen, während diejenigen, die Liebe am meisten bräuchten, ihrer entbehren müssen. Der schwedische Komponist Allan Pettersson vertont sein eigenes Gedicht im melancholischen Dreivierteltakt und lässt den Zuhörenden keine Hoffnung. Die Liebe verirrt sich nicht nur manchmal, sondern immer, schreibt er.

 

Eine Übersetzung des Textes finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Die alten, bösen Lieder« von Robert Schumann

Erleben Sie in der achten Folge Andreas Koch mit »Die alten, bösen Lieder«, am Flügel begleitet von André Kassel.

Bitterböse beginnt »Die alten bösen Lieder«, doch die anfängliche Wut ist nicht von Dauer. Am Ende entlarvt Schumann sie auf geniale Weise als Fassade, hinter der sich Verletzlichkeit und Schmerz verstecken.

Der Text, den Andreas Koch abschließend spricht, stammt aus einem Brief von Robert Schumann an seine Verlobte Clara Wieck. Diesen Brief verfasste Robert kurz vor der Hochzeit der beiden. Zeitgleich komponierte er auch seinen Liederzyklus »Die Dichterliebe«, der mit »Die alten, bösen Lieder« endet.

 

Den Liedtext zum Mitlesen finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Mondnacht« von Robert Schumann

Erleben Sie in der neunten Folge Heike Porstein mit »Mondnacht«, am Flügel begleitet von André Kassel.

Auf nahezu religiöse Weise verbindet sich in Joseph von Eichendorffs »Mondnacht« die Seele in ihrem nächtlichen Flug mit der Natur. Schumann hat diesen Flug für seinen Liederzyklus »Dichterliebe« op. 48 vertont und lässt die Seele dabei in einzigartiger, stiller Atmosphäre durch die Nacht gleiten.

 

Den Liedtext zum Mitlesen finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Geh mit mir um« von Jens-Uwe Günther

Erleben Sie in der zehnten Folge Alexander Günther mit »Geh mit mir um«, am Flügel begleitet von Dirk Sobe.

Ach ja... Die Erwartungen, die man an seine*n Partner*in so stellt. Das lyrische Ich bringt sie in »Geh mit mir um« sämtlich aufs Tableau und wünscht sich dabei scheinbar alles auf einmal: Geheimnis und Vertrautheit, Abenteuer und Sicherheit, Veränderung und Verlässlichkeit. »Sei fern und nah und nah und fern«, und das alles zugleich bitte sehr. Ob dem Ganzen wohl irgendwer gerecht werden kann? Vermutlich nicht, aber es lässt sich zumindest wunderbar darüber singen.

 

Den Liedtext zum Mitlesen finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Marieke« von Jacques Brel

In der vorletzten Folge hören Sie Uwe Schenker-Primus mit »Marieke«, am Flügel begleitet Dirk Sobe.

Dass es mit der romantischen Liebe kompliziert ist, ist man aus französischen Chansons ja gewohnt. Allerdings ging es dem Brüsseler Chansonnier Jacques Brel mit seiner Heimatliebe ähnlich. Bekanntlich eignen sich komplizierte Liebesgeschichten jeder Art bestens als künstlerisches Material und so ist es kein Wunder, dass Brel die Beziehung zu seinem Flandern zum Thema des ein oder anderen Chansons gemacht hat. Aber nicht immer kommt die Heimat dabei gut weg: Während er in »Marieke« noch vom geliebten Flandernland singt, textet er in »La la la«: »Es leben die Belgier, sch*** auf die Flandern«. Wie gesagt. Es ist kompliziert.

 

Eine Übersetzung des Textes finden Sie hier als PDF.

 

 

 

»Skogen sover« von Hugo Alfvén

Erleben Sie in der letzten Folge Ylva Stenberg mit »Skogen sover«, am Flügel begleitet von Yuka Beppu.

Zum Abschluss beschwören wir noch ein letztes Mal die schwedische Idylle. Der Tag endet und die Sommersonne geht über dem Wald unter, in dem jemand seine Geliebte im Arm hält. Eben hat sie noch fröhlich gelacht. Jetzt ist sie schon eingeschlafen und es scheint, als schliefe der Wald mit ihr, in dieser lauen Juninacht.

 

Eine Übersetzung des Textes finden Sie hier als PDF.