Andrea Moses

Andrea Moses, geboren 1972 in Dresden, studierte Schauspielregie und Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin und an der GITIS in Moskau. Nachdem sie ab 1996 bereits mit zahlreichen Schauspielinszenierungen auf sich aufmerksam gemacht hatte, gelang ihr mit »Salome« 2006 und »Elektra« 2007, nominiert für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST, am Staatstheater Meiningen auch der erfolgreiche Einstieg ins Musiktheater.

Von 2009 bis 2011 war sie Chefregisseurin für Oper und Schauspiel am Anhaltischen Theater in Dessau, wo sie u. a. Wagners »Lohengrin« 2009, ebenfalls nominiert für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST und Mussorgskis »Chowanschtschina« in Koproduktion mit dem DNT Weimar und der Staatsoper Stuttgart auf die Bühne brachte.

Von 2011 bis 2014 gehörte sie als Leitende Regisseurin zum Team von Jossi Wieler an der Staatsoper Stuttgart. Dort inszenierte sie unter anderem Berlioz’ »Fausts Verdammnis«, Alban Bergs »Wozzeck«, Mozarts »Don Giovanni«, Glucks »Iphigenie in Aulis«, Rossinis »La Cenerentola«, Verdis »Falstaff« und Puccinis »La Bohème«.

2015 bis 2020 ist Andrea Moses Gastprofessorin an der »Ernst Busch«, wo sie bereits seit 2004 im Fach Schauspielregie unterrichtet. Seit 2012 gibt sie zudem Meisterkurse u. a. an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.

Aus ihren Regiearbeiten hervorzuheben sind u. a. »Demetrius« (Schiller / Puschkin / Hebbel), mit dem Faust-Ensemble von Peter Stein zur Expo 2000 in Hannover, »Die Mutter« (Brecht) am Theater Oberhausen, »Zaide – Adama« (Mozart/Czernowin) sowie die Uraufführung von »Die weiße Fürstin« von (Illés/ Rilke) im Rahmen der Münchner Biennale. Ihre vielbeachtete Inszenierung von Wagners »Meistersinger von Nürnberg« war 2015 die Eröffnungspremiere der Staatsoper Unter den Linden im Schillertheater. Mit der Uraufführung von »Die Weiden« von Johannes Maria Staud und Durs Grünbein präsentierte sie 2018 ihre erste Arbeit an der Wiener Staatsoper.

Zum Beginn der Spielzeit 2021/22 übernahm Andrea Moses die Operndirektion am DNT Weimar, zu dessen Ensemble sie bereits in Inszenierungen von Puccinis »Turandot«, Mussorgskis »Chowanschtschina«, Webers »Freischütz« und der Uraufführung der Oper »The Circle« von Ludger Vollmer nach dem Roman von Dave Eggers eine enge Verbindung geknüpft hat. Mit Verdis »Aida«, der Uraufführung des Musiktheaters »Welcome to Paradise Lost« von Jörn Arnecke und Falk Richter sowie Weills und Kaisers Schauspieloper »Der Silbersee - Ein Wintermärchen« folgten seitdem weitere Arbeiten am Haus.

Gemeinsam mit dem Leitenden Dramaturgen Michael Höppner gründete sie das Festival für Neue Musik Passion :SPIEL in Zusammenarbeit mit der HfM Franz Liszt Weimar und inszeniert »Recital for Cathy« (Luciano Berio), »Singen wir aus Herzensgrund« (Mauricio Kagel und Johann Sebastian Bach) und »Originale« (Karlheinz Stockhausen). Für ihre Arbeit in Weimar erhält sie zusammen mit ihrem Team den »Preis der Deutschen Theaterverlage 2024« der Stiftung Verband deutscher Bühnen- und Medienverlage, der in besonderer Weise das Engagement für zeitgenössisches Musiktheater beziehungsweise zeitgenössische Dramatik würdigt.
Andrea Moses ist Mitglied der Jury des Götz-Friedrich-Preises, des Grazer Ring Awards, der Akademie Musiktheater heute und wurde 2024 in die Sächsische Akademie der Künste berufen.