»Die Musik zieht die Zuschauer in das Geschehen hinein. Dynamisches Schlagwerk, aber auch Bläserakzente forcieren und dramatisieren das Geschehen auf der Bühne. Xylophon- und Marimbaklänge runden das Klangbild ab. In diesem Klangbild vokalisieren die Sänger. Gesungen wird Englisch und Deutsch untertitelt. Zum Klang aus dem Orchestergraben werden Geräusche eingesetzt, so entstehen Klangwelten, die diese Welt der Neuentdeckungen für den Zuschauer hörbar machen. Das ist das Besondere an dieser Oper. Dirigent Gregor Bühl führt die Weimarer Staatskapelle mit sicherer Hand durch diese neue Klangwelt. Tempi und Dynamik werden präzis eingesetzt. Gesanglich überzeugen alle Akteure. […] Orchester und Sänger zeigen sich den Herausforderungen dieser Uraufführung gewachsen. Den fantastischen Gesamteindruck rundet der Chor ab, in der Einstudierung von Jens Petereit und Emanuel Winter. Dem Regisseur Jonathan Moore gelingt eine Inszenierung, die vollkommen dieser dynamischen und facettenreichen Musik entspricht. Durch die präzise Verknüpfung mit spannenden Bühnen-Effekten werden die Zuschauer unmittelbar in das Geschehen hineingezogen. […] Er lässt die Opernbesucher eintauchen in dies Klang- und Bühnenwelt. Die Spannung lässt erst nach, wenn der letzte Ton erklingt. Was will man mehr!«
(Online Merker, 12.9.2021, Larissa Gawritschenko und Thomas Janda)
»Die Chorleiter Jens Petereit und Emanuel Winter – auch Gregor Bühl am Pult und die Staatskapelle Weimar könnten keinen glänzenderen Job machen: Das klingt ekstatisch und glaubensselig wie das „Resurrexit“ in der Osternacht. Aber auch beim Absturz des Wechselstrom-Heiligen Nikola Tesla (1856-1943) in den wirtschaftlichen und persönlichen Ruin wird das Publikum mit musikalischen Reminiszenzen bestens versorgt. […] Vielleicht auch, weil der Beginn so überaus stark war. Vor allem die Ouvertüre: Ein Cluster wie von einem abgeschalteten Motor, Saxophon-Solo, Rocksong-Intro. In der ersten Stunde berauscht das durchdringende Fluidum aus straffer Motivik, kleinzellig schwelgenden Melodien und flauschigem Orchester-Flokati. In Bewegung bleibt die satte und wie Kraftfutter sättigende Dauererregung durch Xylophon, souverän gehandhabtes Schlagwerk und – wenn es nicht täuscht – Marimba. Copeland beherrscht die Vocals besser als die meisten seiner Kolleg*innen aus der avancierten Neuen Musik.«
(Neue Musikzeitung online, 06.09.2021, Roland H. Dippel)
»Jonathan Moore, der das Libretto schrieb und auch Regie führte, bricht die Ereignisse aufs Parabelhafte herunter, was den Stoff zugleich auch aktuell macht. […] Indem er nicht auf eine volle oder gar vollgestellte Kulisse setzt, bleibt Platz für Assoziationen und wird zugleich der Zuschauerblick konzentriert. […] In zwei Szenen werden Tesla-Generatoren direkt als Instrumente genutzt, wenn sie unter Dröhnen einen eigenen Beat und grelle Blitze freisetzen. Das schafft starke Momente, die eigen waren und, ja: gefielen.«
(Die deutsche Bühne, 06.09.2021, Tobias Prüwer)
- Gregor Bühl (Musikalische Leitung)
- Jonathan Moore (Regie)
- Jonathan Moore / Robert Lippok (Bühne, Kostüme, Video)
- Justus Saretz (Mitarbeit Bühne)
- Judith Drühe (Dramaturgie)
- Jens Petereit / Emanuel Winter (Choreinstudierung)
- Richard Morrison (Tesla)
- Oleksandr Pushniak (JP Morgan)
- Alexander Günther (Westinghouse)
- Jasper Sung (Robert)
- Uwe Schenker-Primus (Edison)
- Olivia Warburton (Anna)
- Emma Moore (Katharine)
- Avtandil Kaspeli (Vater)
- Marlene Gaßner (Mutter)