02.05.2021

Was uns zusammenhält

Weimarer Reden 2021 »Offene Herzen«mit Naika Foroutan (16.5.), Hendrik Streeck (23.5.) und Heinz Bude (30.5.) als Übertragung im Livestream.

Wie kann eine Gesellschaft ihren Zusammenhalt erhalten? Wie bindet sie Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen und ermöglicht einen offenen Austausch? Diesen Fragen widmen sich an drei Sonntagen im Mai die diesjährigen Weimarer Reden mit dem richtungsweisenden Motto »Offene Herzen«. Denn ohne Offenheit, Empathie und vor allem progressiv verstandene Solidarität wird das soziale Auseinanderdriften nicht aufzuhalten sein. Man darf gespannt sein auf die Gedanken und Impulse der drei Redner*innen, die sich der Thematik aus ganz unterschiedlichen Erfahrungshorizonten und Denkansätzen nähern werden.

Die 28. Ausgabe der renommierten Reihe, die von der Stadt Weimar und dem DNT Weimar seit 1994 gemeinsam veranstaltet wird, eröffnet am 16. Mai die Migrationsforscherin Naika Foroutan. In ihrer Rede lenkt sie die Aufmerksamkeit auf »Die Gesellschaft der Anderen« und zeigt auf, dass sich die Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund und Ostdeutschen in vielen Punkten ähneln. Um Deutschland und seine plurale Gegenwart zu verstehen, hält es Foroutan für unerlässlich, ihre Perspektiven auf die gesellschaftliche Entwicklung seit der Wiedervereinigung zu kennen und einzubeziehen. Für »Pragmatismus in der Pandemie« plädiert am 23. Mai der Virologe Hendrik Streeck und erläutert, warum die Gesellschaft lernen muss, mit dem Virus zu leben und wie sich dies umsetzen lässt. Dabei geht es ihm vor allem darum, wie man Ängste abbauen und an gesellschaftliche Gepflogenheiten anknüpfen kann, die wieder Gemeinschaftlichkeit ermöglichen. Unter der Überschrift »Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee.« beschäftigt sich der Soziologe Heinz Bude am 30. Mai mit dem Konzept Solidarität, dessen Ambivalenzen und Zukunftstauglichkeit er auf den Prüfstand stellt. Seiner Ansicht nach braucht es ein neues Verständnis von Gemeinschaftssinn, das darauf basiert, im anderen sich selbst als Mensch wiederzuerkennen und im solidarischen Handeln keine Eigeninteressen zu verfolgen. Nur so könne eine Gesellschaft wieder zusammenfinden.

Die Moderation übernimmt erneut die Journalistin Liane von Billerbeck, die jeweils am Beginn der Veranstaltung im persönlichen Gespräch die Redner*innen vorstellen und zugleich in das jeweilige Thema einführen wird.

 

Als Sponsoren ermöglichen die Thüringer Netkom GmbH und die Weimarer Wohnstätte GmbH die Weimarer Reden. Langjährige Medienpartner der Reihe sind die Thüringische Landeszeitung und mdr Thüringen, die auch die aktuelle Ausgabe präsentieren.