12.04.2022

Das Gefühl des Krieges - Weltweites Lesungs-Projekt

Mit einer gemeinsamen Online-Lesung von ukrainischen Kurzstücken beteiligen wir uns am 5. Mai 2022 zusammen mit einer Reihe deutscher und österreichischer Theater an einem weltweiten Lesungs-Projekt zur Unterstützung der Kulturschaffenden in der Ukraine. Die Veranstaltung, die ein Gespräch mit den Autor*innen einschließt, beginnt um 19.30 Uhr und wird exklusiv über nachtkritik.plus gestreamt. Geplant ist zudem eine Serie von Podcasts und Videos mit neuen Texten, die in den darauffolgenden Wochen von den teilnehmenden Häusern über ihre Kanäle geteilt und auch auf der offiziellen Website zum Projekt www.theatreofplaywrights.de veröffentlicht werden.

Zum Hintergrund:

Am 12. März 2022 hätte in Kiew ein neues Theater der Autor*innen, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker*innen eröffnen sollen. Am 23. Februar hat die Russischen Föderation ihr Nachbarland mit einem brutalen Angriffskrieg überzogen. Zur Eröffnung des Theaters ist es nie gekommen. Geplant war dafür eine Reihe von Kurzstücken, die nie fertiggestellt worden sind. Stattdessen haben nun einige der Autor*innen Texte verfasst, die sich unmittelbar mit ihren Erfahrungen nach Kriegsausbruch auseinandersetzen: das Aufwachen in einer entsetzlichen neuen Realität, die Sorge um ihre Familien, die Sorge um sich selbst.

»Wir hoffen, dass unsere Texte in verschiedenen Teilen der Welt gehört werden. Es ist wichtig, die Wahrheit zu vermitteln, dass Russland ein Aggressor und ein Verbrecher ist, dass Zivilisten und Kinder sterben. Trotz manipulierter Falschinformationen, mit denen Russland die Welt füttert, gibt es Fakten, gibt es Zeug*innen der Verbrechen. Wir sehen und hören, dass Ukrainer*innen trotz ihrer Angst ihre Identität, ihre Unabhängigkeit, ihre Heimat verteidigen. Und das sind keine 'hehren Worte', das sind Tatsachen.«

Das weltweite Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, Stimmen aus der Ukraine hörbar zu machen und den Autor*innen, denen der Krieg ihre Bühne geraubt hat, eine neue Plattform zu bieten, um sich gegen die Barbarei der russischen Führung zu erheben. Und nicht zuletzt sollen die Lesungen Spenden für die notleidenden Menschen in der Ukraine generieren. Bereits 70 Kulturinstitutionen aus 15 Ländern haben ihre Beteiligung zugesagt – und ihre Zahl wächst.

Lesen Sie hier mehr zum Projekt.