30.11.2020

Auszeichnung für Ensemblemitglieder

 

Auch in diesem Jahr wurden wieder zwei unserer Ensemblemitglieder für ihre künstlerische Leistung und Entwicklung am Haus mit Stipendien in Höhe von 2.000 Euro ausgezeichnet. Das Rudolf-Bräuer-Stipendium, mit dem die Familie des einstigen DNT-Musikdirektors in seinem Gedenken seit 2006 Künstler*innen aus dem Bereich Musiktheater fördert, erhielt der Bariton Oleksandr Pushniak. Der gebürtige Ukrainer gehört seit Ende 2018 zum Weimarer Ensemble. Eine seiner ersten Partien war hier der Baron Scarpia in Puccinis »Tosca«. Es folgten Mercer in der Uraufführung von Ludger Vollmers Oper »The Circle« sowie die vier diabolischen Gegenspieler der Titelfigur in »Hoffmanns Erzählungen«. Einen großen Erfolg feierte Pushniak mit seinem faszinierenden Rollenporträt des Drachen in der überregional vielbeachteten Inszenierung von Paul Dessaus »Lanzelot«, die im Fachmagazin Opernwelt zur Wiederentdeckung des Jahres gekürt wurde. Zuletzt war er als Zauberer Beelzebub Irrwitzer in der Familienoper »Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch« zu erleben, die aufgrund des neuerlichen Lockdowns bisher leider nur zwei Mal gespielt werden konnte.

 

Das Stipendium für junge Schauspieler*innen, das seit 2014 von dem langjährigen Freundeskreismitglied Wolfgang Kroh gestiftet wird, ging an Marcus Horn. Der aus der Lutherstadt Wittenberg stammende Schauspieler, der zudem einen Diplomabschluss in Bildender Kunst (Malerei und Grafik) hat, trat 2017 erhielt direkt nach dem Studium am DNT Weimar sein erstes Festengagement. Dem Publikum stellte er sich hier als Liebeswirren stiftender Waldgeist Puck in Shakespeares »Sommernachtstraum« vor. Es folgten u. a. der Derwisch in »Nathan der Weise«, verschiedene Rollen in der Produktion »November 1918«, zwei Arbeiten mit der KULA Compagnie, eine szenische Auseinandersetzung mit der Novelle »Michael Kohlhaas« und der Alvaro in »Das Recht des Stärkeren«. In der vergangenen Spielzeit konnte er seinem Repertoire den Faust in Goethes »[Ur]Faust« hinzufügen und war in »A Christmas Carol« zu erleben. Ende Oktober überzeugte er als Senkenberg in der Premiere von »Die Ehe der Maria Braun«, die Pandemiebedingt bisher die einzige Vorstellung geblieben ist.